Bericht Bunter Abend 2010

Quellverweis: Südkurier 23.01.2010 von Cornelia Giebler

Bunter Abend der Froschzunft Hoppetenzell

Tenöre
Die drei Tenöre: Torsten Grömminger, Michael von Briel und Frederik Engst (von links)

Eine ganz besondere Kraftanstrengung der Lachmuskeln erforderte der Bunte Abend der Froschzunft Hoppetenzell. Mit einem närrischen Programm der Extraklasse wussten die grünen Hüpfer um Präsidentin Claudia Baschnagel an zwei Abenden in der Johanniterhalle die Besucher bestens zu unterhalten.
Grandioser Höhe- und Schlusspunkt bildete der Auftritt der „Jungen Tenöre“, die bei ihrer Interpretation des alten Hits der Nilsen-Brothers, „Aber dich gibt`s nur einmal für mich“ eine sportliche Höchstleistung boten. Der Beifall für die „Wackeltenöre“ Frederik Engst, Thorsten Grömminger und Michael von Briel wollte kein Ende finden.
Richtig eingeheizt hatten die „Kastelruther Spatzen“ gleich zu Beginn des Programms. Sie boten ihren Hitklassiker „Eine weiße Rose“ im Original und als Zugabe in der Party-Version von „Tobee“.
Gemäß dem diesjährigen Fasnachtsmotto „Im Land der Pharaonen“ führten Julia Wahl als Kleopatra und Stefan Borst als Cäsar mit wunderschönen Kostümen und treffenden Pointen durch das Programm.
Auch die Froschenkapelle unter Leitung von Armin Brunner gab sich ganz ägyptisch. Urkomisch und mit großem närrischen Talent berichtete Claudia Baschnagel von ihrer Brautschau für den Sohn. Dem „Fräulein aus Wuppertal“ habe sie dann gleich mal die Arbeit auf dem Hof gezeigt – und Baschi (Klaus-Peter Baschnagel) konnten ihren Kurven nur noch hinterherseufzen.
Die „großen und kleinen Missetäter“ in der Politik nahm Gerda Grömminger in ihrer Büttenrede aufs Korn. Auch rund um Hoppetenzell war ihr einiges aufgefallen: „An den ICE-Haltepunkt in Hoppetenzell glaube ich nicht“, kommentierte sie zum Beispiel die aufwändigen Bauarbeiten an der Bahnstrecke. Auch erinnerte sie an die Stockacher Bürgermeisterwahl mit ihren schwachen Herausforderern.
Wie es im Hoppetenzeller Wahllokal dabei so zuging, spielten die Ortschaftsräte Angelika Wahl, Christoph Maier, Jürgen Wegmann und Christian Schreiber. So erhielt die staubtrockene Auszählanleitung hohen Unterhaltungswert. Ergänzt wurde das Team von Norbert Herzog und Michael von Briel.
Mit ihrem „Königskobratanz“ boten fünf Ägypterinnen feminine Grazie, bevor sich Wilfried und Paul Engst Gedanken machten, wo an ihrem Körper Männer heute noch Haare tragen dürfen. Für ihren gekonnten musikalischen Beitrag, den man auch als „Eier-Shaver-Song“ im Internet findet, erhielten sie stürmischen Applaus.
In einem herrlich gespielten Verwechslungs-Sketch bemühte sich der Fotograf von Babybildern, Jürgen Wegmann, bei der Dame des Hauses, gespielt von Andreas Schulz, um einen Auftrag. Die jedoch hielt ihn für den von der Regierung nach drei Jahren kinderloser Ehe gesandten Samenspender.
Den Sketch mit dem nach Gefühl gekochten Frühstücksei spielten Cilli Engst und Ralf Zanner, frei nach Loriot, herrlich komisch.
Stürmischen Applaus ernteten die Seerosen mit ihrem originellen Tanz als „Blues-Brothers“, dem sie sogleich einen gekonnten Twist folgen ließen.
Die Froschzeller Schnüffler Wilfried und Paul Engst, Gerold Grömminger, Helmar Wahl und Willi Paukner wussten zur Freude des Publikums wieder skurrile und komische Geschichten aus dem Dorf zu erzählen. Auch die lange Suche des Narrenvolkes nach einer neuen Führungsspitze wurde närrisch vertont; dass man eigentlich keinen „alten Sack“ mehr hatte haben wollen und nun aber der ältesten Präsidentin folge.
Doch dies war eindeutig eine gute Wahl, denn Claudia Baschnagel ist Närrin durch und durch. Mit launigen Worten dankte sie am Ende den Aktiven, Maskenbildnerin Gisela Matt sowie den Regisseuren des Abends, Ralf Zanner und Gerold Grömminger.

Weitere Darsteller

Kastelruther Spatzen: Michael und Andreas von Briel, Roman Brandys, Achim Kempter, Frederik Engst, Benjamin Engst und Daniel Traber.
Die fünf Ägypterinnen: Michaela, Christiane und Jasmin Grömminger, Ivonne Baschnagel und Annika Tschiskale
Blues Brothers: Stefanie und Juliane Engst, Julia Wahl, Rebecca Engst, Katja Herzog und Natascha.